Was ist Heißfolienprägung?

Heißfolienprägungen sind für mich mit eine schönsten Druckveredelungen, die man auf Papier umsetzen kann.

Wenn Elemente schön metallisch glänzen, kann man davon ausgehen, dass die Folienprägung zum Einsatz gekommen ist. Kein anderes Verfahren schafft es so einen makellosen, spiegelnden Glanz herzustellen. Deshalb greift man immer dann darauf zurück, wenn ein Produkt als edel und wertvoll wahrgenommen werden soll.

Perfekt also vor allem für hochwertige Produktionen.

Den meisten Menschen ist gar nicht bewusst, wie häufig wir Kontakt mit dieser Papierveredelung haben. Am deutlichsten wird das beim Besuch vom Supermarkt: gerade im Packaging wird diese Veredelung gerne eingesetzt. Eine auffällige Häufung ist vor allem im Wein- und Schokoladen-Regal zu finden. Vermutlich auch einer der Gründe, warum ich mich vorzugsweise in diesen Gängen aufhalte.

Klar ist, Heißfolienprägungen und verwandte Veredelungen benötigen Werkzeuge – und diese fallen bei großen Auflagen überhaupt nicht ins Gewicht. Wer nun glaubt, dass deshalb Kleinauflagen nicht umsetzbar sind, befindet sich auf dem Holzweg. Wie man auch kleinste Mengen zu attraktiven Preisen herstellen kann, erkläre ich am Ende dieses Artikels.

Aber Eins nach dem Anderen.

Wie funktioniert Heißfolienprägung?

Das Motiv, das später metallisch erscheinen soll, wird im ersten Schritt spiegelverkehrt als Werkzeug gefertigt. Dieses ist in den meisten Fällen entweder aus Magnesium oder Messing hergestellt.

Der Prägestempel, auch Klischee genannt, wird in der Maschine eingespannt und auf irgendwas um 130° C erhitzt. Das Werkzeug presst anschließend die Folie mit hohem Druck aufs Papier. Die hohe Temperatur aktiviert die Ablöseschicht über dem metallischen Pigment und den Klebstoff darunter. So löst sich das Pigmentpaket vom Träger und wird auf das Papier übertragen.

Eigentlich ist der Name Heißfolienprägung irreführend, weil beim Prozess gar keine Folie, sondern ausschließlich metallisches Pigment aufs Papier übertragen wird. Die eigentliche Folie, also der PVC-Träger verbleibt auf der Rolle.

Heißfolienprägung Tiegel Folie Gold LUXOR ALUFIN

Was kosten Heißfolienprägungen?

Kommen wir zur Sache!

Eine der spannendsten Fragen, ist die nach den Kosten.

Ein Standard-Prägewerkzeug fängt bei knapp 60€ netto an und bleibt bis zu einer Größe von ca. DIN A5 knapp im zweistelligen Bereich. Fürs Maschine rüsten, Vorstufentätigkeit, die Prägefolie und diese Dinge, hat man knapp 150€ netto auf der Uhr. Der Stückpreis dagegen ist sehr gering, sodass die Anzahl der Prägungen nicht stark ins Gewicht fällt.

Vergleicht man die Preise mit denen eines Offsetdrucks, fallen diese also sogar geringer aus. Denn auch dort müssen Werkzeuge (Druckplatten) belichtet und gerüstet werden.

Es ist also nicht die Veredelung, die den Preis treibt, sondern die Kombination mit anderen Verarbeitungsschritten. Also die Summe der Bestandteile.

Dieses Wissen können wir uns zu Nutzen machen.

Heißfolienprägung Tiegel Folie Gold LUXOR ALUFIN

Karten mit Heißfolienprägung und kleinem Budget

Gerade bei kleinen Auflagen sollte man Rüstkosten zu vieler Maschinen vermeiden. Mein absoluter Ratschlag: hochwertiges Papier verwenden und das Design so reduzieren, dass alles mit einer Folienfarbe abgebildet werden kann.

Eines unserer ersten Visitenkarten-Produkte war genau das: Colorplan Karton in hohen 540g/qm, beidseitig mit Folie geprägt, 250 Karten für 250€ – und das inklusive Werkzeug und Versand. Das ist ein Preis, der auch ohne Veredelung schwer zu schlagen ist.

Hier gehts direkt zur Produktkonfiguration für Colorplan Visitenkarten mit Heißfolienprägung.

Metallische Prägefarben

Häufig erlebe ich, dass die Auswahl an verfügbaren Folienfarben völlig falsch eingeschätzt werden.

In beiden Richtungen.

Es gibt nicht nur die Klassiker Gold, Silber, Kupfer und Rosé, sondern eine große Bandbreite anderer Töne. Vor allem im Gold-Spektrum gibt es einige sehr schöne Folienfarben. Ich selbst setze häufig matte oder seidenglänzende Töne ein, die das Produkt nochmal wertiger erscheinen lassen.

Soll es farbig werden, wird es aber schnell kritisch.

Vor allem, wenn Farben der Corporate Identity gefunden werden soll. Das stellt sich in der Regel als aussichtslos heraus. Falls mit Folienprägungen gearbeitet werden soll, empfehle ich diese schon recht früh im Brand Guide zu verankern. Ein nachträgliches Abgleichen mit vorher definierten Farben ist schwer und eher Glückssache, dass ein Ton passt.

Die wichtigsten und schönsten Folienfarben haben wir übrigens in diesem Fächer zusammengefasst und immer lagernd: LINK FÄCHER BBD

Heißfolienprägung Goldfolie

Alles Gold, was glänzt?

Die Heißfolienprägung ist schon sehr schön. Kaum eine andere Papierveredelung ist so universell einsetzbar und gleichzeitig so edel. Die Kosten sind überschaubar, vor allem wenn Prägemotive gut geplant sind.

Es gibt noch so viel dazu zu sagen und besondere Spielarten, wie Folienrelief-Prägungen haben hier noch gar keine Erwähnung gefunden.

Das würde den Rahmen und den (vermutlich eh schon viel zu langen Beitrag) sprengen.

Also ja, wenn wir morgen nur noch eine Veredelung anbieten dürften, dann wäre es ganz sicher die Heißfolienprägung.