Was ist Letterpress?

Der Begriff Letterpress geistert nun seit mehr als 10 Jahren in der deutschen Druck- und Kreativwelt herum. Doch was hat es mit diesem Druckverfahren auf sich?

Beim Letterpressdruck wird mittels hohem Druck die Farbe aufs Papier übertragen. Da das Druckwerkzeug ein erhabenes Relief aufweist, sind die begehrten Tiefprägungen möglich. In der Regel setzt man dafür weiches, voluminöses und dickes Papier ein. Da in einem Durchgang gedruckt und geprägt wird, gibt es keinen Versatz zwischen Druck und Veredelung, wie man ihn zum Beispiel bei UV-Lackierungen regelmäßig sieht. Dadurch sind im Boston-Style, wie das Druckverfahren gelegentlich auch genannt wird, äußerst feine Motive möglich. Andersherum kommt man aber schnell mit flächigeren Motiven an die Grenze. Hier ist so gut wie immer mit unregelmäßigem Farbauftrag und einer charmanten Wolkigkeit zu rechnen.

Die neue Veredelung im Drucksaal?

Ganz und gar nicht! So modern der Begriff Letterpress klingen mag, so alt ist das eigentliche Verfahren – geht es doch auf den klassischen Buchdruck mit beweglichen Lettern zurück. Bis ins 15. Jahrhundert und Gutenberg müssen wir zurückschauen, um zu den Anfängen zu gelangen. Letterpress ist also erstmal nichts anderes, als die englische Übersetzung von Buchdruck. Und doch ist der Ansatz ein ganz anderer.

Unterschied zwischen Letterpress und Buchdruck

Seit einigen Jahren ist die Nachfrage nach hochwertigen und handwerklichen Drucksachen sprunghaft angestiegen. Allen voran edle Letterpress Visitenkarten. In diesem Zuge hat auch der Buchdruck eine kleine Renaissance erlebt. Nicht unbedingt ohne Widerstand altgedienter und stolzer Buchdrucker. Die offensichtlichsten Zeichen von schlechtem Handwerk waren Quetschränder und Prägespuren auf dem Papier. Also genau jenen Effekten, die man sich heute so sehr wünscht. Aber logisch, wenn man weiß, dass früher mit weichen Bleilettern gedruckt wurden, die sich verformen konnten. Heute werden strapazierfähige Klischee belichtet, die den hohen Druck aushalten. Von Letterpress-Verfahren sprechen wir heute also, wenn man sich Prägungen wünscht. Von Buchdruck, wenn man traditionell fertigt und wenig Prägung haben möchte.

Perfekte Partner von Heißfolienprägung und Farbschnitt

Die meisten Heißfolienprägungen, werden auf den gleichen Maschinen umgesetzt, weshalb eine Kombination mit dieser Veredelung immer auf der Hand liegt. Um tief prägen zu können, benötigt man eine hohe Papierstärke, was auch einen Farbschnitt erst richtig zur Geltung bringt. Nicht ganz intuitiv verhält es sich beim Preis von kleinen Mengen. Wenn man einfarbige Visitenkarten herstellt, sind diese in der Regel günstiger, als wenn man diese im Offsetdruck fertigt. Hier lohnt es sich gerade bei kleinen Auflagen ganz genau hinzuschauen.

Vektor Motive eignen sich am besten, Pantone ist inklusive

Wenn man sich die Druckmaschinen anschaut, wird man schnell feststellen, dass diese nur ein Farbwerk haben. Moderner Vierfarbdruck ist also nicht möglich. Und daran erkennt man auch gleich einen entscheidenden Kostenfaktor. Für jede Farbe wird ein anderes Werkzeug hergestellt, das jeweils neu eingerichtet werden muss. Je mehr Farben im Druckbild enthalten sind, desto öfter muss diese gewechselt werden. Das dauert seine Zeit und verursacht Rüstkosten. Da die Farben nicht im Mehrfarbdruck gemischt werden, wird grundsätzlich mit Pantone oder HKS Farben gedruckt. Die einfachste Methode um abzuschätzen, ob das Druckbild für diese Veredelung tauglich ist: handelt es sich um Vektordaten mit nicht mehr drei Farben, stehen die Chancen sehr gut.

Letterpress Blindprägung – die unterschätzte Prägeart

Ich kann es nicht anders sagen: ich bin absoluter Fan der Blindrägung. Günstiger als der Druck mit Farbe, immer dezent und doch so besonders, dass auch Laien, die handwerkliche Perfektion sofort ins Auge springt. Auch fein gedruckte und geprägte Buchstaben faszinieren, keine Frage. Aber das ist der Effekt eher subtilerer Natur. Außerdem fehlt beim Rüsten des Drucktiegels der Faktor Farbe, was nochmal deutlich feinere Motive zulässt. Wie fein? So fein, dass man es nur unter dem Fadenzähler erst richtig sehen kann.

Warum eigentlich immer Letterpress Visitenkarten?

Für welches Druckprodukt ist Letterpress nun geeignet? Grundsätzlich lässt sich beinahe alles damit umsetzen, aber sind wir ganz ehrlich: in 95% der Fälle kommt diese Art des Prägedrucks bei Visitenkarten, Einladungskarten, Hochzeitskarten und Postkarten zum Tragen. Also bei kleinen Formaten, mit welchen die alten Maschinen sehr gut zurechtkommen. Außerdem heißt auch ein kleines Format tendenziell weniger Papiereinsatz. Und das kann schnell teuer werden. Wir verwenden in der Regel Materialien wie Gmund Cotton, Colorplan oder Gmund Heidi. Also Papiere die mit die exklusivsten auf dem Markt sind. Was nicht heißt, dass wir nicht auch Broschürenumschläge so herstellen würden. Hier kommt aber immer eine ganz andere Papiermenge zusammen. Ja die Maschinen sind langsamer, als moderne Offsetdruckmaschinen – wer nun aber glaubt, dass man deshalb keine größeren Auflagen fertigen kann täuscht sich. Auch Aufträge bis zu einer Auflage von 100.000 Stück haben wir auf den alten Drucktiegeln schon gefertigt. Das ist aber eher die Ausnahme. Am wohlsten fühlen wir uns bei Auflagen von 50 bis 10.000 Stück.

Druckprojekte online kalkulieren

Vor einiger Zeit sind wir mit unserem Online Druckshop bittebesonders.de an den Start gegangen. Es sind noch lang nicht alle Produkte und Funktionen online, aber Letterpress Visitenkarten kann man bereits online kalkulieren. Wer ein Gefühl für die Preise finden möchte, ist hier garantiert schon richtig!

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