Visitenkarten mit transparenter Heißfolienprägung
Als Spezialist für Naturpapiere verwenden wir höchst selten Lackveredelungen. Was aber, wenn ein Kunde trotzdem glänzende Highlights möchte?
Effektreiche Visitenkarte für Designbüro aus Karlsruhe
Matteo Sanfilippo führt ein Designbüro mit dem Schwerpunkt auf IT, Gesundheit und Beratung. In diesem Kontext durften wir bereits einige schöne Projekte gemeinsam umsetzen. Nun wurde es Zeit für die eigenen Visitenkarten von Matteo und für deren Haptik und Optik hatte er schon ganz genaue Vorstellungen.
Die meisten Eckdaten waren schnell abgesteckt, nur für die feinen Rasterflächen haben wir nach einer zufriedenstellenden Veredelungs-Lösung gesucht – und mit einer Folienprägung auch gefunden. In dieser Projektbeschreibung geht um die tollen Chancen dieses Verfahrens.
Transparente Folienprägung auf Naturpapier als Alternative zum UV-Lack
Im Sammelformen-Druck ist der UV- oder UV-Relief-Lack eine gerne und häufig gesehene Veredelung. Ganz klar: eignet sich das Verfahren doch besonders gut für diese Anwendung. Im Individual-Druck stellt sich das aber schnell anders dar. Die Spot-Lackierung ist eine klassische Siebdruckdisziplin, erfordert häufig also einen weiteren Zulieferer. Gerade bei kleinen Formaten und Auflagen verkehrt sich das Kostenargument schnell ins Gegenteil. K.O.-Kriterium ist bei uns aber meist ein ganz anderes: wir drucken im Corporate Bereich aus haptischen Gründen fast ausschließlich auf Naturpapieren. Darauf schlägt der Lack weg, säuft also im wahrsten Sinne des Wortes ab. Was also tun, wenn man glänzende Highlights setzen möchte? Wir empfehlen an der Stelle gerne die transparente Heißfolienprägung. Hier wird nicht wie gewöhnlich mit metallisierten goldenen oder silbernen Folien, sondern mit Lackfolien geprägt. Statt Metallic-Pigment wird also ein unpigmentiertes Lackpaket übertragen, welches an der Prägestelle eine glänzende, aber transparente Prägung hinterlässt.
Dezente Heißfolienprägung transparent als Hauptmerkmal
Der Wunsch nach größtmöglichem Effekt einer Papierveredelung ist nachvollziehbar. Nimmt man den Aufwand einer Prägung in Kauf, soll dieser sich auch lohnen. Aber gerade wenn die transparente Heißfolienprägung sparsam eingesetzt wird, werden Karten wie diese bemerkenswert. Dann springt einen die Verarbeitung nicht geradezu an, sondern versteckt sich subtil und elegant. Der Empfänger wird sie kippen und drehen und sich eine ganze Zeit mit der Karte beschäftigen – und darum geht es ja letztendlich.
Verwendet wurde hier ein hochweißes Planojet in 400g/qm und gedruckt wurde mit zwei HKS-Farben. Die Karte wurde zum Schluss noch mit einem Farbschnitt veredelt.
Grenzen für die transparente Heißfolienprägung
Wir verwenden die transparente Heißfolienprägung immer dann, wenn auf Naturpapier ein Lack-ähnlicher Effekt erzeugt werden soll. Lacke sind auch deshalb so beliebt, weil sie so unkompliziert im Design sind: es kann einfach designt werden ohne Kompromisse im Druckbild zu machen. Möchte man dann die Karte aufwerten, setzt man einen Lack oben drauf – fertig! Je nachdem wer da später lackieren darf, sollten kleinere Elemente nicht mit Lack versehen werden, einfach aus Fragen der Passgenauigkeit.
Ist die Heißfolienprägung transparent also partout die bessere Veredelungsart? Nein, ganz gewiss nicht. Wie immer muss man projektbezogen denken. Steigt die Fläche der benötigten Lackfläche aufgrund von Auflage oder Format läuft der Lack der Folie mit Blick auf den Kosten schnell davon. Dann lohnt sich sicher auch die Suche nach alternativen Papieren.
Die transparente Folienprägung verhält sich etwas komplizierter als entsprechende UV-Lacke. Es muss mit mehr Druck und tendenziell mehr Hitze gearbeitet werden, als man das sonst bei der Folienprägung benötigt und damit kann es leichter zum Druchprägen kommen. Die Passgenauigkeit leidet spätestens wenn sehr hohe Temperaturen gefahren werden müssen, da sich dann die Werkzeuge ausdehnen. Alles keine Faktoren, die man nicht komplett unter Kontrolle bekommen könnte.
Ein geübtes Auge sieht schnell Gefahrenstellen und kann diese umschiffen. Passgenaue Objekte müssen unter Umständen mit weniger Nutzen gedruckt und veredelt werden und man sollte das Material stets dem Motiv anpassen. Belohnt wird man aber mit herausragenden und seltenen Veredelungs-Effekten.
Aus diesen Gründen planen und kalkulieren wir solche Objekte erst dann, wenn wir vorher zumindest grobe Layouts gesehen haben.